Wölfel forscht für die EU-Initiative „Shift2Rail“

Mit der Initiative Shift2Rail möchte die Europäische Union hochgesteckte Ziele bei der Optimierung des europäischen Zugverkehrs erreichen. Wölfel-Spezialisten bringen dabei Ihre Expertise in der Immissionsprognose als Partner des im Rahmen von Shift2Rail geförderten Projekts SILVARSTAR ein.

Beim Thema Eisenbahn möchte die EU klotzen, nicht kleckern. Ihr Ziel ist nicht weniger als „durch Eisenbahnforschung und -innovation die Fähigkeiten zu schaffen, um den nachhaltigsten, kosteneffizientesten, leistungsfähigsten, zeitgesteuertesten, digitalsten und wettbewerbsfähigsten kundenzentrierten Verkehrsträger für Europa zu entwickeln“, so die Vision der Initiative auf der offiziellen Website. Oder, etwas nüchterner ausgedrückt: die Kapazität des Schienensystems soll sich verdoppeln, Service-Qualität und Pünktlichkeit sollen um 50 % gesteigert werden. Den Rahmen dazu bildet die Initiative Shift2Rail.

Was nach simplen Zahlenspielen klingt, betrachtet die Initiative in mehreren Dimensionen. Denn es sollen nicht einfach nur mehr Menschen und mehr Fracht pünktlicher per Schiene von A nach B kommen. Eine zentrale Rolle spielen auch die Themen Nachhaltigkeit, Technologie und Umweltschutz.

Letzteren darf man nicht nur auf CO2-Emissionen reduzieren. Umweltschutz beim Verkehr ist immer auch Schutz vor Lärm und Vibration – und beides bringt der Schienenverkehr unvermeidlich mit sich. Shift2Rail fördert deshalb einerseits innovative Technologien, die Züge leiser und geschmeidiger über die Schienen tragen. Andererseits werden sich Geräusche und Vibrationen nie ganz vermeiden lassen, wenn tonnenschwere Gefährte über die Gleise rollen. Aber sie lassen sich simulieren und auf dieser Basis baulich eindämmen – hier kommt Wölfel ins Spiel.

 

Wölfel-Experten liefern Simulations- und Softwareexpertise

In einem Shift2Rail-Projekt namens SILVARSTAR (SoIL Vibration and AuRalisation Software Tools for Application in Railways) arbeiten Wölfel und fünf weitere Partner aus Industrie und Wissenschaft zusammen. Das Ziel: den europäischen Akteuren rund um die Schiene bewährte Software-Werkzeuge und Methoden zur Verfügung zu stellen, um die Umweltauswirkungen von Lärm und Vibrationen des Bahnverkehrs zu bewerten.

Dafür sollen einerseits der Zugang zu Erschütterungsprognosen erleichtert und Eisenbahn-Infrastrukturprojekte durch bessere Simulationsprozesse beschleunigt werden.

Wölfel bringt dabei die jahrzehntelange Erfahrung aus durchgeführten Immissionsschutz-Projekten und der eigens entwickelten Lärmberechnungssoftware IMMI ein, die im Zuge des Projekts um neue Funktionen ergänzt wird. „Die Erweiterung der führenden Lärmprognosesoftware IMMI um ein Modul zur Erschütterungsprognose ermöglicht eine umfassende, großflächige Bewertung der Umweltauswirkungen von Schieneninfrastrukurprojekten“, so Dr. Andreas Nuber, Leiter Forschung und Entwicklung und Verantwortlicher bei Wölfel für das Teilprojekt Silvarstar.

Durch die Integration der neuen Berechnungsmethode in IMMI und die Verknüpfung mit Daten aus Geo-Informationssystemen entsteht ein hybrides Vorhersagetool mit einer nutzerfreundlichen, grafischen Oberfläche, das qualitätsgesicherte Erschütterungsprognosen liefert. Hybrid bedeutet in diesem Fall, dass numerische Prognosen mit experimentellen Daten verknüpft werden können, was ein Mehr an Flexibilität und Anwendbarkeit ermöglicht.

In einem weiteren Forschungsstrang, an dem Wölfel nicht beteiligt ist, soll zudem ein System entwickelt werden, das durch Auralisation und Visualisierung im Rahmen großer Bauprojekte eine bessere Kommunikation mit der Öffentlichkeit und mehr Transparenz schaffen soll. Allerdings ist Wölfel an einem ähnlichen Projekt mit der Hochschule für Technik Stuttgart beteiligt, in dessen Rahmen ein Auralisations-Tool für IMMI entwickelt wird.

Das Projekt SILVARSTAR verfügt insgesamt über ein Budget von rund einer Million Euro und soll Ende Oktober 2022 abgeschlossen sein.

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